Freitag, 7. November 2008

Das ist das Ende der Welt!

Und es hat einen Namen, Ushuaia. Vom schoenen Puerto Madryn gings ganz runter bis nach Feuerland, und dort eben nach Ushuaia, eine der suedlichsten Staedte der Welt. Der Trip hat satte 35h gedauert, hauptsaechlich deshalb, weil es bei der Magellanstrasse dermassen gewindet hat, dass die Faehren den Dienst verweigert hat. Vielleicht auch ganz gut so, denn kentern will ja keiner und bevor die Haelfte der Passagiere den Bus vollreiern wartet ma doch lieber 5h bis sich der Wind etwas legt. Auf der Busfahrt ist es auch mal wieder passiert: irgendwo hat mein Tagespack Fluesigkeit abbekommen und mein Spanischbuch sowie meine neueste Errungenschaft aus einem Buecheraustausch, "Generation Doof", sind halb aufgeweicht. "Generation Doof" kann ich uebrigens weiterempfehlen. Wiederholt sich zwar irgendwann und wird gegen Ende etwas moralisch, aber ansich ein gutes Buch das mir schon das ein oder andere laecheln entlockt hat. An dieser Stelle auch mal die drei sinnlosesten Gegenstaende die ich seit inzwischen 203 Tagen mit mir rumschleppe (203 tage, das ist mehr als 2 1/2 mal solang wie Phileas Fogg nach Jules Vernes fuer die Umrundung der Welt gebraucht hat):

Auf dem dritten Platz: Mein Tagesrucksack. Ein normaler Rucksack waer super gewesen, allerdings war ich kurz vor der Reise auf einem Tag der offenen Tuer der Uni Maastricht und da gabs so superleichte Beutel die man mit 2 Seilen zuziehen kann. Der Vorteil: ultraleicht und sehr klein zusammenlegbar. Dummerweise ist das Ding in staendiger beutzung, und somit bringt mir das zusammenlegen nix. Ausserdem ist das Teil nicht Wasserdicht, was dazu fuehrt das inzwischen alle meine Buecher Wasserraender und durchweichte Seiten haben. Nur gut das ich quasi im ewigen Fruehling und Sommer reise...

Auf dem zweiten Platz: Klappgabel und Klapploeffel aus Titan. Erstens sind die Dinger nicht soviel leichter als normale Gaben und Messer die deutlich billiger gewesen waeren, zweitens sind sie furchtbar unhandlich und drittens benutze ich sie eh nie!

Und mit Abstand auf dem ersten Platz: mein Campingkocher! Ich schepp das 1,5-2kg schwere Teil mit Toepfen und allem dru und dran jetzt seit ueber 6 Monaten durch ganz Amerika und habs noch kein einziges mal benutzt. Stattdessen nimmt es Platz weg und beschwert eben meinen Rucksack. Dummerweise ist das nicht son billiger Gaskocher, sonst waere er schon laengst rausgeflogen, aber er war auch nicht richtig teuer, so dass sich das nach Hause schicken nicht lohnt. So bleibt mir nur das Teil weiter mit mir rumzuschleppen und darauf zu warten das ich in den Sommer nach Australien komme. Ab da wird naemlich ein dickes Paket geschnuert mit allen Winterklamotten die ich hier dabei habe, und dann hoffe ich das sich auch fuer den Kocher noch ein kleines Plaetzchen im Paket findet.

Magellanstrasse


Von Ushuaia aus sinds dann noch 1000km bis zur Antarktis, allerdings kostet der Trip fuer 10 Tage schlappe 4100 US$. Das naechste mal, denn eins weiss ich schon: Nach Argentinien moechte ich auf jeden Fall nochmal zuruekkommen.

Ushuaia - offiziell das Ende der Welt


Am ersten Tag in Ushuaia gings mit einer Bootstour auf den Beagle-Kanal raus, zum Voegel und Seeloewen gucken. Ich hab ja schon aehnliches befuerchtet wie bei der Waltour, die zwar schoen war, allerdings war das Boot recht schaukelig. Beim Sichten des ersten Wals hab ich dann aus Verwunderung warum links neben mir ein freies Fleckchen Schiff ist und sich keine Leute an die Reling draengen beim Reuberschaun gesehen wie eine Dame mittleren Alters recht elendig da rumsass, ploetzlich ihr huebsches Muendchen aufreisst und das Deck mit nem guten Schwall brauner Sosse einsaut. Lecker, kann man doch wenigstens nach ner Plastiktuete fragen oder sich eben ueber die Reling haengen und den Walen noch was davon abgeben. Je laenger die fahrt ging desto mehr nahm das mit der Kotzerei Ueberhand. Anfangs eklig, wurde die Erstkotzer-Frau mehr und mehr zum Trendsetter. Allerdings hat sich das Tuetchen zum mitnehmen des eigenen Mageninhalts zum Glueck dann doch noch durchgesetzt.

Nach dieser Erfahrung war ich etwas skeptisch ob der Bootsfahrt in den Kanal, allerdings waren die Zweifel unbegruendet. Son Kanal ist ja ansich nicht so wild vom Wellengang her gesehen und so war die Bootsfahrt dann doch recht gechillt. Schoene Natur hat man auch noch gesehen und ich habe mal wieder ein bisschen mit Schwarz-Weiss-Bildern rumprobiert.

Der Leuchtturm von Ushuaia im Beagle Kanal


Seeloewen


Kormorane


Ushuaia selbst kommt einem teilweise vor wie ein kleines vertraeumtes Alpendoerfchen.

Ushuaia, kein Doerfchen in Oesterreich



Der Hauptgrund fuer einen Besuch in Patagonien ud Feuerland ist natuerlich Natur und Tierwelt, und so gings dann am 2ten Tag in Ushuaia in den "Parque Nacional de Tierra del Fuego". Einen recht kleinen Nationalpark wenn man ihn mal mit den Parks in den Staaten vergleichen will, dafuer aber landschaftlich umso schoener.


Parque


...Nacional...


...de Tierra...

...del Fuego



Von Ushuaia gings dann weiter bis nach El Calafate, einem kleinen Staedtchen am Rande der Anden, aber davon dann beim naechsten mal.

P.S.: Manchmal kann man in die Bilder reinzoomen, manchmal nicht. Das liegt irgendwie ma PC von dem aus ich die Beitraege schreibe. In diesem Fall kann man mal wieder nicht zoomen, was schade ist. Ich werd mal versuchen rauszufinden ob das irgendwelche Einstellungen sind die an beim hochladen der Bilder vornehmen kann. Sollte jemand die Loesung des Problems kennen kann der- oder diejenige mir natuerlich auch gerne die Arbeit ersparen :)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hammermäßige Bilder!