Donnerstag, 27. November 2008

Willkommen im Abenteuerland!

Denn das ist Neuseeland wohl. Ich hab mich inzwischen endlich dazu entschieden wie ich rumreisen will und die Wahl ist auf den Tourbus gefallen. Will heissen, ich fahr jetzt hier schoen von A nach B mit dem Bueschen und steig zu irgendwelchen Fotoplaetzchen mit der ganzen Meute aus. Nicht sehr abenteuerlich, zugegeben, aber dafuer gibts dann vor Ort immer die tollen Sachen zu tun. So zum Beispiel vorgestern, wo ich das erste mal skydiven war und ich denke mal, dass ich es wiedertun werde. Und hier ist der Spass zu sehen:



Ansonsten gabs die Tage nichts besonderes ausser nem Ausflug auf ne Vulkaninsel ausserhalb von Auckland. Allerdings war das Wetter Mist, so dass es da jetzt nicht die tollsten Fotos gibt. Stattdessen hier der Beweis das auf der Suedhalbkugel im Sommer Weihnachten gefeiert wird.

Bilderraetsel Nr. 8

Und es ist mal wieder soweit, das naechste Bilderraetsel ist da. Prozedere wie immer, diesmal gibts wieder mal was zum zaehlen, also ganz ohne Wissen mit reinem Fleiss zu erledigen. Objekt des diesmonatigen Gewinnspiels ist folgendes Foto aus Patagonien. Die Frag, wieviele Seeloewen sind denn hier zu sehen?


Das ganze Prozedere ist ja bekannt. Viel Glueck!

Sonntag, 23. November 2008

Alles hat ein Ende, adios America del Sur!

Hallo zusammen! Ich schreibe hier aus Auckland, was heisst das ich inzwischen die Gefilde Suedamerikas verlassen habe. Schoen wars, soviel kann man als Resumee schonmal festhalten. Allerdings ist die Berichterstattung noch nicht komplettiert und dem Manko will ich dann hier mal Abhilfe schaffen.

Das Restprogramm in Argentinien sah ja noch vor das Seendistrikt zu besuchen und anschliessend von Mendoza aus nach Santiago de Chile zu machen von wo aus mein Flug ging. Und so gings dann auch von El Calafate aus in einer schnuckeligen 30 1/2 Stunden Busfahrt hoch nach El Bolson, einem kleinen Althippie Ski- und Wanderort. Begleitet wurde ich dabei von Astrid, einer Schwedin die ich schon in Buenos Aires getroffen habe und mit der ich dann seit einem Wiedersehn in El Calafate zusammen reisen sollte. Am ersten Tag gings hoch zum Cabeza del Indio, einer Steinformation die so aussieht als waere es ein Indianerkopf.

Blick ins Tal auf dem Weg zum Cabeza del Indio

Cabeza del Indio

Von da aus wollte ich dann eigentlich zu so Wasserfaellen weiterwandern um mir den Nachmittag zu vertreiben, allerdings habe ich irgendwo die falsche Abzweigung genommen. Ich dachte man koennte da so nett abkuerzen, aber nachdem ich dann den halben Berg schon wieder runter gelaufen bin den ich vorher in der Mittagshitze bestiegen hatte, hielt sich meine Lust den Berg wieder hochzusteigen doch in Grenzen. Habe also gegen die weisen Worte von Emanuel Lasker verstossen der da sagte: "Jeder Mensch macht Fehler, nur ein Narr haelt an seinen Fehlern fest!". Das sollte sich dann auch gleich raechen denn als ich am Fuss des Berges angekommen bin wurde ich direkt mal von nem Rudel Hunde begruesst, die in den Gaerten der Einwohner da wahrscheinlich fuer genau solche Faelle herumstromernder Menschen gehalten werden. Zum Glueck war noch ein Zaun zwischen mir und meinen neuen Freunden, allerdings war der Zaun/die Zaeune recht ausgepraegt, so dass ich erstmal 5 min. dran entlanggelaufen bin bis ich eingesehen habe das ich mir wohl irgendwo einen Garten ohne Hund suchen muss wenn ich nicht doch wieder den Berg hoch will. Irgendwann habe ich dann auch ein scheinbar hundefreies Haus gefunden und hab mich dann durchs Gartentoerchen und Garten nach vorne rausgeschlichen. Als ich grad gut aus der Strasse war kam dann doch noch von hinten son Klaeffer hinter mir hergerannt, allerdings ist er irgendwann triumphierend stehengeblieben und hat seinen Sieg ueber mich gefeiert.

Am naechsten Tag gings dann nochmal auf zu einer Wanderung auf der anderen Seite des Doerfchens die Berge rauf zum Bosque Tallado. Das ist ein Waeldchen in dem ne Menge Kuenstler sich in ner Menge Baeume verewigt haben. Aussehen tut das ganze dann ungefaehr so:

Baumbart

Andere komische Gestalt

Am selben Tag gings dann Spaetnachmittags noch hoch nach Bariloche, diesmal eine entspannter 2h Busfahrt. Bariloche liegt im sogenannten Seendistrikt in Argentinien und ist ein groesseres Skiresort wenns nicht grad Spaetfruehling oder Sommer ist. Landschaftlich ist das ganze unglaublich schoen und so haben wir uns fuer 2 Tage ein Auto gemietet und sind eigentlich die ganze Zeit nur in der Gegen rumgekarrt. Das ganze sah dann ungefaehr so aus:

Einer der vielen Seen


Bruecke an See

See und Steg in Schwarz-Weiss

Stefan und See

Nochmal See

Die letzten noerdlichen Regionen Patagoniens verlassend sind Astrid und ich dann weiter nach Mendoza gefahren. Die Stadt ist besonders fuer ihren Wein bekannt, also nix was mir jetzt unbedingt Erfuellung bringt. Allerdings ists auch sonst ganz huebsch.

Eine Tour habe ich mir dann auch noch gegoennt, die ich mir nicht unbedingt haette antun muessen muss ich mal dazu sagen. War mal wieder so kaffeefahrtartig mit "und jetzt steigen wir aus und haben 5 min. Aufenthalt zum Fotos machen..." und dem ganzen Touri-Programm halt. Naja, ich habs ueberlebt und das ein oder andere schoene Fleckchen habe ich auch noch zu Gesicht bekommen.

Plaza de irgendwas in Mendoza

Plaza de Espana

Puente del Inca

Die letzte Station in Suedamerika war dann Santiago de Chile. Dummerweise waren die Beamten des Zolls (und ueberhaupt sonst auch alle oeffentlich Angestellten) zum Zeitpunkt meiner Ueberfahrt in schwankenden Streikzustaenden, was fuer einen Koreaner mit einem 1 1/2 taegigen Zwangsaufenthalt an der chilenischen Grenze geendet hat. Ich habe mich also schon aufs schlimmste eingestellt, aber dann gings doch noch recht zuegig. In Santiago bin ich dann bei einem Chilenen untergekommen den ich zuvor in New Orleans kennen gelernt habe. Das war auch ganz gut so, denn Santiago selbst ist wenig spektakulaer. So bin ich dann wenigstens ein bisschen in Kontakt mit anderen Leuten gekommen. Gleich am ersten morgen haben wir zwei uns dann auch mal schoen im Eingangsbereich des Treppenhauses der Wohnung seiner Freundin eingesperrt. Das passiert wenn man rauswill und es da so eine Art Schleusensystem mit 2 Tueren gibt, die elektronisch vom Treppenhaus aus zu oeffnen sind. Wenn man keinen Schluessel hat und dummerweise nur die erste Tuer oeffnet, und wenn einem das erst auffaellt nachdem die geoeffnete Tuer schon wieder hinter einem ins Schloss gefallen ist, tja, dann muss man schonmal eine gewisse Zeit in nem 3qm messenden Raum sitzen und darauf warten, dass ein weiterer Hausbewohner die Tuer aufschliesst und sich zu Tode erschreckt weil dahinter 2 ungewaschene Gestalten sitzen die am Vorabend noch gefeiert haben.

Regierungssitz in Santiago

Junger Strassenmusiker

"Deutsches" Fast Food Restaurant im Flughafen von Santiago

Das wars dann auch mal wieder, das naechste mal gibts dann die ersten Berichte aus Auckland und ausserdem steht ja auch noch das allmonatliche Bilderraetsel fuer den November aus. Viel Spass!

Dienstag, 11. November 2008

Eis und Rinderscheisse

Wie bereits gesagt gings von Ushuaia aus weiter nach El Calafate, ein kleines Staedtchen am Rande der suedpatagonischen Anden. Viel gibts da nicht, aber das wenige was es gibt ist den Trip durchaus wert. Im Umland von El Calafate findet sich naemlich der "Parque Nacional de los Glaciares" und in diesem kann man einen der letzten noch wachsenden Gletscher der Welt bestaunen, den Glaciar Perito Moreno.

Nachts in El Calafate angekommen gings dann nur noch zum Hostel und ins Bett. Am naechsten Tag wurde mit vier anderen Reisenden ein Auto gemietet und damit gings dann zum Nationalpark. Leider war das Wetter ziemlich beschissen und so hiess es dann Gletscher gucken im Schneeregen. Viele Daten habe ich mir nicht gemerkt, nur soviel das das gute Stueck 50-55m hoch ist, von der Wasseroberflaeche aus gemessen, unter der Oberflaeche aber noch 180m weiter in die Tiefe geht. Da kann man also ordentlich Cocktails on the rocks von mixen. Genug der Worte, hier die Bilder.




Uebersicht ueber den Gletscher

Der Gletscher in seiner ganzen Pracht

Gletscher von der Seite

Gletscher mit Schiff zum Groessenvergleich

Gletscherbruchstuecke im See


Mit dem geliehenen Auto sind wir anschliessend noch bei besserem Wetter ein wenig in der Pampa rumgegurkt. Bis auf halbverweste Hasen und Rinder gabs aber nicht so viel aussergewoehnliches zu sehen. Die Baeume sind da irgendwie alle halbtot, was vielleicht an Ueberduengung liegen koennte.

Halbtotes Waeldchen

Halbtoter Baum



Bei einem Spaziergang wurde uns das Ausmass der Freilandhaltung der Kuehe erstmal bewusst. Ich hab noch nie eine dermassen vollgeschissene Wiese gesehen wie da. Wenn man nicht 3kg Kuhmist von seinen Schuhen kratzen wollte musste man schon ganz genau aufpassen wohin man seine Fuesse gesetzt hat. Soviel Aa, das koennen die Armen Baeume ja gar nicht alles umsetzen, und dazu dann noch die staendige Methanbelaestigung... Andererseits ists wohl grad diese Tierhaltung, unter freiem Himmel, ohne Zaun und Kraftfutter nur mit Seen und Bergen als natuerlichen begrenzungen des Weidelands sowie saftigem Gras, die das Fleisch so schmackhaft macht. Und Rindfleisch ist hier ganz gross. ich weiss nicht ob ich das schonmal in einem Beitrag erwaehnt habe, aber fuer Entrecote zahlt man hier im Angebot 3 Euro das Kilo. Kein Wunder das die Argentinier alle grillen bis zur totalen arteriellen und sonstigen Verstopfung.



Freitag, 7. November 2008

Das ist das Ende der Welt!

Und es hat einen Namen, Ushuaia. Vom schoenen Puerto Madryn gings ganz runter bis nach Feuerland, und dort eben nach Ushuaia, eine der suedlichsten Staedte der Welt. Der Trip hat satte 35h gedauert, hauptsaechlich deshalb, weil es bei der Magellanstrasse dermassen gewindet hat, dass die Faehren den Dienst verweigert hat. Vielleicht auch ganz gut so, denn kentern will ja keiner und bevor die Haelfte der Passagiere den Bus vollreiern wartet ma doch lieber 5h bis sich der Wind etwas legt. Auf der Busfahrt ist es auch mal wieder passiert: irgendwo hat mein Tagespack Fluesigkeit abbekommen und mein Spanischbuch sowie meine neueste Errungenschaft aus einem Buecheraustausch, "Generation Doof", sind halb aufgeweicht. "Generation Doof" kann ich uebrigens weiterempfehlen. Wiederholt sich zwar irgendwann und wird gegen Ende etwas moralisch, aber ansich ein gutes Buch das mir schon das ein oder andere laecheln entlockt hat. An dieser Stelle auch mal die drei sinnlosesten Gegenstaende die ich seit inzwischen 203 Tagen mit mir rumschleppe (203 tage, das ist mehr als 2 1/2 mal solang wie Phileas Fogg nach Jules Vernes fuer die Umrundung der Welt gebraucht hat):

Auf dem dritten Platz: Mein Tagesrucksack. Ein normaler Rucksack waer super gewesen, allerdings war ich kurz vor der Reise auf einem Tag der offenen Tuer der Uni Maastricht und da gabs so superleichte Beutel die man mit 2 Seilen zuziehen kann. Der Vorteil: ultraleicht und sehr klein zusammenlegbar. Dummerweise ist das Ding in staendiger beutzung, und somit bringt mir das zusammenlegen nix. Ausserdem ist das Teil nicht Wasserdicht, was dazu fuehrt das inzwischen alle meine Buecher Wasserraender und durchweichte Seiten haben. Nur gut das ich quasi im ewigen Fruehling und Sommer reise...

Auf dem zweiten Platz: Klappgabel und Klapploeffel aus Titan. Erstens sind die Dinger nicht soviel leichter als normale Gaben und Messer die deutlich billiger gewesen waeren, zweitens sind sie furchtbar unhandlich und drittens benutze ich sie eh nie!

Und mit Abstand auf dem ersten Platz: mein Campingkocher! Ich schepp das 1,5-2kg schwere Teil mit Toepfen und allem dru und dran jetzt seit ueber 6 Monaten durch ganz Amerika und habs noch kein einziges mal benutzt. Stattdessen nimmt es Platz weg und beschwert eben meinen Rucksack. Dummerweise ist das nicht son billiger Gaskocher, sonst waere er schon laengst rausgeflogen, aber er war auch nicht richtig teuer, so dass sich das nach Hause schicken nicht lohnt. So bleibt mir nur das Teil weiter mit mir rumzuschleppen und darauf zu warten das ich in den Sommer nach Australien komme. Ab da wird naemlich ein dickes Paket geschnuert mit allen Winterklamotten die ich hier dabei habe, und dann hoffe ich das sich auch fuer den Kocher noch ein kleines Plaetzchen im Paket findet.

Magellanstrasse


Von Ushuaia aus sinds dann noch 1000km bis zur Antarktis, allerdings kostet der Trip fuer 10 Tage schlappe 4100 US$. Das naechste mal, denn eins weiss ich schon: Nach Argentinien moechte ich auf jeden Fall nochmal zuruekkommen.

Ushuaia - offiziell das Ende der Welt


Am ersten Tag in Ushuaia gings mit einer Bootstour auf den Beagle-Kanal raus, zum Voegel und Seeloewen gucken. Ich hab ja schon aehnliches befuerchtet wie bei der Waltour, die zwar schoen war, allerdings war das Boot recht schaukelig. Beim Sichten des ersten Wals hab ich dann aus Verwunderung warum links neben mir ein freies Fleckchen Schiff ist und sich keine Leute an die Reling draengen beim Reuberschaun gesehen wie eine Dame mittleren Alters recht elendig da rumsass, ploetzlich ihr huebsches Muendchen aufreisst und das Deck mit nem guten Schwall brauner Sosse einsaut. Lecker, kann man doch wenigstens nach ner Plastiktuete fragen oder sich eben ueber die Reling haengen und den Walen noch was davon abgeben. Je laenger die fahrt ging desto mehr nahm das mit der Kotzerei Ueberhand. Anfangs eklig, wurde die Erstkotzer-Frau mehr und mehr zum Trendsetter. Allerdings hat sich das Tuetchen zum mitnehmen des eigenen Mageninhalts zum Glueck dann doch noch durchgesetzt.

Nach dieser Erfahrung war ich etwas skeptisch ob der Bootsfahrt in den Kanal, allerdings waren die Zweifel unbegruendet. Son Kanal ist ja ansich nicht so wild vom Wellengang her gesehen und so war die Bootsfahrt dann doch recht gechillt. Schoene Natur hat man auch noch gesehen und ich habe mal wieder ein bisschen mit Schwarz-Weiss-Bildern rumprobiert.

Der Leuchtturm von Ushuaia im Beagle Kanal


Seeloewen


Kormorane


Ushuaia selbst kommt einem teilweise vor wie ein kleines vertraeumtes Alpendoerfchen.

Ushuaia, kein Doerfchen in Oesterreich



Der Hauptgrund fuer einen Besuch in Patagonien ud Feuerland ist natuerlich Natur und Tierwelt, und so gings dann am 2ten Tag in Ushuaia in den "Parque Nacional de Tierra del Fuego". Einen recht kleinen Nationalpark wenn man ihn mal mit den Parks in den Staaten vergleichen will, dafuer aber landschaftlich umso schoener.


Parque


...Nacional...


...de Tierra...

...del Fuego



Von Ushuaia gings dann weiter bis nach El Calafate, einem kleinen Staedtchen am Rande der Anden, aber davon dann beim naechsten mal.

P.S.: Manchmal kann man in die Bilder reinzoomen, manchmal nicht. Das liegt irgendwie ma PC von dem aus ich die Beitraege schreibe. In diesem Fall kann man mal wieder nicht zoomen, was schade ist. Ich werd mal versuchen rauszufinden ob das irgendwelche Einstellungen sind die an beim hochladen der Bilder vornehmen kann. Sollte jemand die Loesung des Problems kennen kann der- oder diejenige mir natuerlich auch gerne die Arbeit ersparen :)