Freitag, 29. August 2008

Von Froeschen, Meersaeuen und Fluessigkaugummi

Auch wenn mans vom Titel zuerst nicht vermutet, hier gibts jetzt seit langem mal wieder nen Beitrag zu den oertlichen Essensgewohnheiten. Hier in Peru gibts naemlich eine Menge Gerichte, die fuer den westlichen Gaumen eher ungewoehnlich sind. So zum Beispiel Alpaca. Beim Alpaca handelt es sich um einen Verwandten des Lama, fuer diejenigen dies nicht wissen, das hier in den Anden zuhauf rumlaeuft und auch gezuechtet wird. Nun ist es ja eine Eigenart des Menschen das meiste was er zuechtet auch zu futtern, was wiederum schlecht fuer das Alpaca ist. Zuerst verlierts seine Wolle fuer Pullis, Schals und Muetzen und anschliessend landets als Steak oder Gulasch auf dem Teller. Nicht sehr dankbar, dafuer aber lecker. Ich kann hiermit nur jedem Carnivoren dort draussen den es auf seinen Wegen mal in die Andenregion fuehrt empfehlen mal so ein Stueck Alpaca zu versuchen.

Alpaca - geklautes Bild

Fuer diejenigen die dem Fleischgenuss abgesagt haben oder auch fuer die die einfach mal auf nem Stueck Gemuese kauen wollen und unbedingt was lokales versuchen moechten bieten sich natuerlich auch Moeglichkeiten. So zum Beispiel Schilf. Ist bei den indigenen Einwohnern rund um den Titikakasee als leckere Knabberei und vorbeugendes Mittel gegen Karies etc. bekannt. Lecker kann ich da jetzt zwar niucht bestaetigen, aber da es im Endeffekt nur Wasser und Zellulose ist, und auch danach schmeckt, kann ich schon verstehen das man nicht unbedingt das Kariesrisiko in die Hoehe treibt wenn man auf so nem Stengel rumkaut.

Schilfstengel auf kuenstlichen Inseln im Titikakasee

Eher kariesgefaehrdet ist man wahrscheinlich bei uebermaessigem Genuss des oertlichen Fluessigkaugummis. Dabei handelt es sich um einen urspruenglich peruanischen Softdrink der vor ein paar Jahren von einer bekannten amerikanischen Firma aufgekauft wurde. Nennen tut sich das Zeug "Inca Kola" und es schmeckt wirklich wie Kaugummi. Saufen die hier in einer Tour, kann ich nicht ganz verstehen, aber das ist auch nicht die einzige geschmackliche Indifferenz.

Inca Kola

So ist zum Beispiel eine grosse Delikatesse und vielleicht sogar das Nationalgericht das gute alte Meerschweinchen. Ich muss ehrlich gestehen das ich das noch nicht probiert habe und, da es morgen frueh nach Bolivien geht, wahrscheinlich auch nicht mehr probieren werde. Nicht das ich nicht mal abgebissen haette, aber wenn man schon immer auf den Speisekarten eine auf dem Ruecken liegende Ratte ohne Haut sieht, ansonsten aber komplett, also mit vorstehenden Ngezaehnen und Pfoten, dann motiviert das nicht gerade zum Kauf. Zumindest mich nicht. Und irgendwie hat es sich doch noch nicht ergeben mal mit 5 Mann so nen Nager zu bestellen und dann zu verspeisen. Naja, lebt wegen mir halt ein Meerschweinchen mehr auf dieser Welt.

Meerschweinchen - geklautes Bild

Eine weitere Sache die ich dann doch nicht probieren wollte ist der gute alte Jugo de Rana. Fuer die alten Lateiner unter euch ist natuerlich klar das Rana nichts anderes als Frosch bedeutet wobei Jugo einfach das spanische Wort fuer Saft ist. Da bekommen die "Frosch im Mixer"-Witze gleich eine andere Bedeutung...

Froschsaftstand in Arequipa

Froesche in Nahaufnahme

Soviel erstmal zum Essen. Ansonsten war ich ja auch nicht ganz untaetig hier in Peru. Der letzte Post datiert vom 14.8. an dem ich mich noch in Arequipa rumgetrieben habe. In der Zwischenzeit bin ich dann nach Cusco gezuckelt. Im Bus gabs erstmal ne gepflegte Partie Bingo und danach war schwitzen im Saunanachtbus angesagt. Cusco ansich ist wahrscheinlich die schoenste Stadt Perus. Party gibts auch ne Menge da es Touristenhauptstadt ist und jede Menge Jungvolk rumlaeuft. Von hier aus startet man auch seinen Trip zum Machu Picchu, einer ehemaligen Inkastadt die erst 1911 entdeckt wurde und heute eines der neuen sieben Weltwunder ist. Der Machu Picchu ist definitiv eines der Highlights meiner Reise bisher. Ein absolut majestaetischer Anblick, erst recht nach einer 3 Tagestour dorthin. Dabei wird man am ersten Tag auf 4400m Hoehe gefahren und dann gehts ab ins Tal mit nem Mountainbike. Das ist ansich schon nen ziemlicher Spass und mir fallen jetzt spontan schonmal mindestens 2 Leute ein die mich darum beneiden werden :)
Allerdings muss man dazu sagen das der Spass mit vernuenftigen Raedern deutlich groesser ist. An meinem Rad ist die Kette jedes mal wenn ich in die Pedale gestiegen bin vom Zahnrad gesprungen (Hab das Problem haeufiger, kann mir da mal bitte wer sagen woran das liegt? Kette zu lang?). Allerdings hatte ich damit noch Glueck. Jemand anders hatte gleich 2 Platte und wieder jemand anderem ist das Pedal beim fahren abgefallen. Wie auch immer, die Tour war recht spassig und auch die beiden Marschtage waren nett. An Tag 3 und 4 zusammen habe ich dann ca. 7000 Hoehenmeter (hoch und runter) abgerissen. Da weiss man was man getan hat sag ich euch... Aber der Anblick vom Machu Picchu wars definitiv Wert und hat alles ziepen in den Beinen vergessen gemacht.

Machu Picchu - ok, hab nicht das beste
Bild ausgewaehlt, aber damit muesst ihr
jetzt vorlieb nehmen weil die Kamera
schon weggepackt ist.

So, das wars auch schon wieder fuer heute. Bis die Tage, das naechste Bilderraetsel sollte noch diesen Monat kommen...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Erst wenn der letzte Frosch getrunken, das letzte Seeferkel gegessen ist, werdet ihr merken, dass EC-Karten scheiße schmecken!