Sonntag, 31. August 2008

Raetsel fuenf

Es ist mal wieder soweit, auch wenns immer knapper gegen Monatsende mit den Raetseln geht. Ich finde einfach keine Tiere mehr die sich in groesserer Zahl vor mir verstecken wollen :(


Also, zu gewinnen gibts mal wieder das uebliche, paar oede Postkarten, allerdings bin ich ja seit gestern in La Paz und hier ist ja alles so schon billig. Also evtl. kann man mich auch dazu bringen irgendein kleines Souvenir zu erstehen und das noch 7 1/2 Monate mit mir rumzuschleppen. Das bedarf aber Ueberredungskuenste!!!


So, hier erstmal zu den Bildern, gibt diesmal zwei weils eine schwere und eine leichte Frage gibt.


Zuerst zur schweren:


Von welchem Berg gegenueber des Machu Picchu wurde diese Aufnahme gemacht?



Und nun die leichte fuer die Faulen unter euch, allerdings muss ich sagen das diejenigen beim Gewinn Vorang haben, die sich die Muehe zur Beantwortung der schweren Frage machen.


Welcher Gipfel ragt hier im Hintergrund des Machu Picchu in den Himmel?

Antworten wie immer per eMail, StudiVZ oder sonstigem Medium an mich. Gewinnen tun nur die ersten 5 richtigen Einsendungen, wie gehabt halt.

Viel Spass beim Raetselraten!

Freitag, 29. August 2008

Von Froeschen, Meersaeuen und Fluessigkaugummi

Auch wenn mans vom Titel zuerst nicht vermutet, hier gibts jetzt seit langem mal wieder nen Beitrag zu den oertlichen Essensgewohnheiten. Hier in Peru gibts naemlich eine Menge Gerichte, die fuer den westlichen Gaumen eher ungewoehnlich sind. So zum Beispiel Alpaca. Beim Alpaca handelt es sich um einen Verwandten des Lama, fuer diejenigen dies nicht wissen, das hier in den Anden zuhauf rumlaeuft und auch gezuechtet wird. Nun ist es ja eine Eigenart des Menschen das meiste was er zuechtet auch zu futtern, was wiederum schlecht fuer das Alpaca ist. Zuerst verlierts seine Wolle fuer Pullis, Schals und Muetzen und anschliessend landets als Steak oder Gulasch auf dem Teller. Nicht sehr dankbar, dafuer aber lecker. Ich kann hiermit nur jedem Carnivoren dort draussen den es auf seinen Wegen mal in die Andenregion fuehrt empfehlen mal so ein Stueck Alpaca zu versuchen.

Alpaca - geklautes Bild

Fuer diejenigen die dem Fleischgenuss abgesagt haben oder auch fuer die die einfach mal auf nem Stueck Gemuese kauen wollen und unbedingt was lokales versuchen moechten bieten sich natuerlich auch Moeglichkeiten. So zum Beispiel Schilf. Ist bei den indigenen Einwohnern rund um den Titikakasee als leckere Knabberei und vorbeugendes Mittel gegen Karies etc. bekannt. Lecker kann ich da jetzt zwar niucht bestaetigen, aber da es im Endeffekt nur Wasser und Zellulose ist, und auch danach schmeckt, kann ich schon verstehen das man nicht unbedingt das Kariesrisiko in die Hoehe treibt wenn man auf so nem Stengel rumkaut.

Schilfstengel auf kuenstlichen Inseln im Titikakasee

Eher kariesgefaehrdet ist man wahrscheinlich bei uebermaessigem Genuss des oertlichen Fluessigkaugummis. Dabei handelt es sich um einen urspruenglich peruanischen Softdrink der vor ein paar Jahren von einer bekannten amerikanischen Firma aufgekauft wurde. Nennen tut sich das Zeug "Inca Kola" und es schmeckt wirklich wie Kaugummi. Saufen die hier in einer Tour, kann ich nicht ganz verstehen, aber das ist auch nicht die einzige geschmackliche Indifferenz.

Inca Kola

So ist zum Beispiel eine grosse Delikatesse und vielleicht sogar das Nationalgericht das gute alte Meerschweinchen. Ich muss ehrlich gestehen das ich das noch nicht probiert habe und, da es morgen frueh nach Bolivien geht, wahrscheinlich auch nicht mehr probieren werde. Nicht das ich nicht mal abgebissen haette, aber wenn man schon immer auf den Speisekarten eine auf dem Ruecken liegende Ratte ohne Haut sieht, ansonsten aber komplett, also mit vorstehenden Ngezaehnen und Pfoten, dann motiviert das nicht gerade zum Kauf. Zumindest mich nicht. Und irgendwie hat es sich doch noch nicht ergeben mal mit 5 Mann so nen Nager zu bestellen und dann zu verspeisen. Naja, lebt wegen mir halt ein Meerschweinchen mehr auf dieser Welt.

Meerschweinchen - geklautes Bild

Eine weitere Sache die ich dann doch nicht probieren wollte ist der gute alte Jugo de Rana. Fuer die alten Lateiner unter euch ist natuerlich klar das Rana nichts anderes als Frosch bedeutet wobei Jugo einfach das spanische Wort fuer Saft ist. Da bekommen die "Frosch im Mixer"-Witze gleich eine andere Bedeutung...

Froschsaftstand in Arequipa

Froesche in Nahaufnahme

Soviel erstmal zum Essen. Ansonsten war ich ja auch nicht ganz untaetig hier in Peru. Der letzte Post datiert vom 14.8. an dem ich mich noch in Arequipa rumgetrieben habe. In der Zwischenzeit bin ich dann nach Cusco gezuckelt. Im Bus gabs erstmal ne gepflegte Partie Bingo und danach war schwitzen im Saunanachtbus angesagt. Cusco ansich ist wahrscheinlich die schoenste Stadt Perus. Party gibts auch ne Menge da es Touristenhauptstadt ist und jede Menge Jungvolk rumlaeuft. Von hier aus startet man auch seinen Trip zum Machu Picchu, einer ehemaligen Inkastadt die erst 1911 entdeckt wurde und heute eines der neuen sieben Weltwunder ist. Der Machu Picchu ist definitiv eines der Highlights meiner Reise bisher. Ein absolut majestaetischer Anblick, erst recht nach einer 3 Tagestour dorthin. Dabei wird man am ersten Tag auf 4400m Hoehe gefahren und dann gehts ab ins Tal mit nem Mountainbike. Das ist ansich schon nen ziemlicher Spass und mir fallen jetzt spontan schonmal mindestens 2 Leute ein die mich darum beneiden werden :)
Allerdings muss man dazu sagen das der Spass mit vernuenftigen Raedern deutlich groesser ist. An meinem Rad ist die Kette jedes mal wenn ich in die Pedale gestiegen bin vom Zahnrad gesprungen (Hab das Problem haeufiger, kann mir da mal bitte wer sagen woran das liegt? Kette zu lang?). Allerdings hatte ich damit noch Glueck. Jemand anders hatte gleich 2 Platte und wieder jemand anderem ist das Pedal beim fahren abgefallen. Wie auch immer, die Tour war recht spassig und auch die beiden Marschtage waren nett. An Tag 3 und 4 zusammen habe ich dann ca. 7000 Hoehenmeter (hoch und runter) abgerissen. Da weiss man was man getan hat sag ich euch... Aber der Anblick vom Machu Picchu wars definitiv Wert und hat alles ziepen in den Beinen vergessen gemacht.

Machu Picchu - ok, hab nicht das beste
Bild ausgewaehlt, aber damit muesst ihr
jetzt vorlieb nehmen weil die Kamera
schon weggepackt ist.

So, das wars auch schon wieder fuer heute. Bis die Tage, das naechste Bilderraetsel sollte noch diesen Monat kommen...

Donnerstag, 14. August 2008

Fledermaeuse auf steffopjoeck.blogspot.com

Es hat geklappt! Endlich ist es soweit, sie fliegen wieder! Hier das schon im letzten Beitrag versprochene Fledermausvideo.

So, ich geh jetzt futtern und raeume das Computerfeld.

Mittwoch, 13. August 2008

Te amo Peru!

Das stand zumindest auf dem Gluecksbringer im Auto meines Flughafenshuttles und bis jetzt kann ich das noch unterschreiben. Mir gehts gut und Peru rockt fett. Wie ich hingekommen bin war allerdings wieder ein kleines Abenteuer.
Fuer die regelmaessigen Leser meines Blogs ists ja nichts neues zu erfahren das ich meinen zweiten Flug ja schon umgebucht habe. Urspruenglich war ja vorgesehen direkt von Los Angeles aus nach San Jose in Costa Riga zu fliegen und 3 Wochen spaeter dann von Costa Rica aus weiter nach Lima zu machen. Die beiden Fluege waren mit der TACA, einer suedamerikanischen Fluglinie ueber mein Reisebuero gebucht. Jetzt begab es sich ja das ich frueher mit den Staaten fertig war und zudem mehr von Mittelamerika sehen wollte als nur Costa Rica (was im uebrigen die richtige Entscheidung war, das was ich von Costa Rica gesehen habe fand ich stinklangweilig, nur so). Angenehmer Nebeneffekt dabei ist das man in Mittelamerika im Vergleich zu den Staaten auch noch gutes Geld spart und so habe ich dann meinen Flug vom 18.7.08 auf den 23.6.08 geaendert. Damit aber nicht genug, ausserdem gings naemlich noch statt von LA nach San Jose von San Francisco nach Cancun in Mexiko. Soviel zu den Hintergruenden.

Hunde am chillen in Nazca


Die letzten Tage in Mittelamerika habe ich eher gemaechlich zugebracht. Surfen, Party und als ich nicht mehr surfen konnte wegen Mittelohrentzuendung hab ich mich halt mit nem Buch an Strand bzw. ins Hostel gesetzt. Kurzum, ich hab gechilled. Vielleicht tue ich deshalb Costa Rica auch unrecht wenn ich sage das es langweilig ist, aber Mexiko, Guatemala und Nicaragua haben allesamt mehr Charakter, lassts euch gesagt sein. (Nebenbei, Fazit Mittelamerika: Guatemala ist mein Tip an alle die mal vier Wochen Abenteuer wollen.) An dieser Stelle auch nochmal fix ein Video der Fledermaushoehle, da viele Leute mit meiner Bildunterschrift "Das ist mehr als eine Fledermaus" wohl nicht soviel anfangen konnte, und in der Tat ists im Video deutlich leichter zu erkennen was ich meinte.
Ok, Video ist zwar hochgeladen, kann aber jetzt schon zum zweiten mal nicht in den Blog eingepasst werden. Son Kack. Naja, muesst ihr drauf verzichten.

Am 08.08.08 sollte dann also mein Flug von San Jose nach Lima gehen. Am 7. gings erstmal gemuetlich in 2 Chickenbussen von Tamarindo (voellig ueberlaufener Surferstrand an der Nordpazifikueste) nach San Jose und am 8. dann zum Flughafen. Dort angekommen durfte ich erstmal 26$ Ausreisegebuehr berappen, die nehmens auch von den Lebendigen... Wofuer? Das ich das Land verlassen darf? Macht das Sinn? Wenn das irgendeiner meiner besserwisserischeren (gibts von dem Wort ne Steigerunsform? :)) wissen sollte soll ers mir erklaeren. Wie siehts aus P!?

Wie auch immer, nachdem ich dann ebendiese 26$ geloehnt hab gings zum TACA Schalter. Dort mein Ticket vorgezeigt (wo ich mich anfangs noch drueber aufgeregt habe das ich kein eTicket sondern son guten alten Normalowisch hatte) und dann gewartet. Dauerte dann recht fix laenger als bei allen anderen Fluggaesten, ausser bei den beiden Franzosen die sich neben mir bei der Schalterfrau beschwert haben das ihre vorher reservierten Sitzplaetze jetzt 7 Reihen weiter hinten liegen... Nach geraumer Zeit schaut mich dann diese gutaussehende costaricanische Schalterfrau an und fragt mich ob ich nen Flug in meinem Flugplan ausgelassen haette. Meinte ich nur drauf: "Noe, aber hab einen Flug von der TACA storniert und auf Delta umgebucht." Darauf meinte sie, dass das dann wohl der Grund sei das ich keine Reservierung habe.

Dankeschoen. Haben die arbeisteifrigen Pappnasen vom STA-Travel nicht nur den vorgeheneden Flug umgeschrieben sondern auch meine bestehende Reservierung geloescht. Auf meine Frage was wir da denn jetzt machen wuerden meinte sie das sie jetzt mal alles versuchen wuerde aber das es sein koenne das ich an dem Tag nicht fliegen koenne. Wunderbar, trotzdem war ich erstmal froh das ich das Ticket vorweisen konnte, wer weiss was sonst passiert waere. Kenne mich ja mit dem Flughafenprozedere nicht so gut aus, aber neben dem Keim fuers mulmige Gefuehl in meinem Magen gabs dann noch den zweiten Keim der Vermessenheit mit dem ich gehofft habe auf Business Class umgebucht zu werden, schliesslich war das ganze ja nicht mein fehler. Der wurde aber recht schnell wieder erstickt. Stattdessen kam dann irgendwann die der Schalterfrau vorgesetzte Buerofrau die dann nach kurzem Gespraech in spanisch, ich befuerchtete schon schlimmstes, war zu schnell fuer mich ums zu verstehen, ohl ihr ok gegeben hat das ich doch auf einem der freien Plaetze im Flieger mitfliegen darf. Vorher hatte auch schon der Gepaeckmann meinen Rucksack ueber den Schalter gehieft, was ich zu dem Zeitpunkt mal als gutes Omen genommen habe.

Leider keine Business Class. Ausserdem sollte der Spass dann 25$ fuer die Reservierung kosten. Gut hab ich mir gedacht, zahlste die halt, war ja auch schon Abholservice und so fuern Flughafen in Lima geordert und reich der Check-In-Frau meine Kreditkarte mit dem Hinweis darauf das ich aber bitte ne Quittung haben moechte da das ja nun wirklich nicht mein Fehler sei udn ich die Kohlen von meinem Reisebuero wiederholen wolle. Ne Viertelstunde spaeter kam sie dann mit der Krditkarte wieder und hat mir erzaehlt ich muesse doch nicht zahlen. Wie auch immer, hab mich dann nicht mehr beschwert und ausserdem sieht man da mal wieder das man viele Dinge auch mit Freundlichkeit erreichen kann ohne die armen Schalterfrauen zu beschimpfen. Wuerd mich trotzdem mal interessieren warum die die 25 Ocken nicht eingesackt haben. Kann bei der Zeitspanne eigentlich nur an nem kaputten Kreditkartengeraet oder Unfaehigkeit der/s Kreditkartenfrau/mannes gelegen haben.

Lima - Kirche in Barranco

In Lima angekommen gings dann direkt mit dem Shuttle ins Hostel. Hostelpersonal und -bewohner waren alle nett und ich hab jetzt wohl schonmal ne Uebernachtungsmoeglichkeit fuer meinen Abstecher nach Uruguay. Ausserdem bin ich zur Zeit mit nem Ami unterwegs den ich in dem Hostel kennen gelernt hab. Irgendso ne zwielichtige Type hat mich dann auch noch angesprochen. Hat irgendwie uebers jonglieren gefaselt und das er und seine Kumpels fuer nen Zircus trainieren. hab um mein Spanisch aufzubessern dann mal bisschen mit dem gequatscht, aber irgendwie war der Suspekt. Kam dann auch noch 2 mal die Tage bei meinem Hostel vorbei und wollte mich zu irgendwelchen Parties und Jongliersessions abholen, war ganz begeistert als er gehoert hat das ich auch jongliere. Naja, hab das dann alles mal verschoben, lieber Party mit den Uruguayern gemacht und am 3. Tag gings dann auch frueh morgens von Lima aus mit Zach, meiner momentanen Reisebegleitung, nach Nazca.

Zach und ich auf dem Weg zu den Ruinen

Da angekommen wurde zuerst mal nen Flug ueber die Nazca Linien gebucht. Das sind etwa 2000 Jahre alte Linien die in den Boden der Wueste um Nazca herum gezeichnet wurden und recht grosse Bilder formen die nur von einer erhoehten Position sichtbar sind. Die meisten nur aus nem Flugzeug, wo man sich dann natuerlich fragt wie die Schoepfer der Linien ebenjene in solcher Perfektion erschaffen haben, aber bevor ich so viel dazu erzaehle hier mal nen Bild einer Figur, von denen es insgesamt wohl 324 gibt, ne ganze Menge also. Sind allerdings nicht alle so gross wie diese und beim Ueberflug sieht man so 10-15 oder so.

Nazca Linie, hier die Spinne

Von Nazca aus gings dann mal wieder mit nem Nachtbus (die Staaten lassen gruessen) nach Arequipa von wo aus ich euch jetzt grad die Zeilen schreibe. Arequipa ist ne sehr schoene Stadt, soviel kann ich nach einem Tag schon sagen, auch wenn die weitere Erkundung die naechsten Tage noch erfolgen wird.

Arequipa mit Schnee und Palmen

Freitag, 1. August 2008

Nicaragua

Thekentanz im "Reilley's"

So, bevor ich anfange noch ein Einschub. Hier mal so ne Party in Antigua in ner Bar. Hab bei dem thekentanz uebrigens meinen neuen Gluecksdollar bekommen, hat mir so ne Amibraut ins die Shorts gesteckt.

So, damit ich wenigstens einigermassen meinen Schnitt mit den Beitraegen pro Monat halte gibbet hier jetzt noch einen. Muss den nur in der naechsten Stunde fertig tippen, sonst ists nach Blogzeit der 1. Beitrag im August, also beeil ich mich mal :) (Mist, verrechnet! War schon lang zu spaet :( )

Stehengeblieben war ich ja in Lanquin, von wo aus es in mein Basislager nach Antigua zurueckging. Von Antigua aus sollte es dann also nach Nicaragua gehen. Das ganze ist ein etwas laengerer Trip und somit gings dann um 3 Uhr morgens mit Eana los, einer Amerikanerin die eine Freundin in Managua hat und meinte das wir zusammen reisen sollten und ich dann bei denen in Managua uebernachten koennte. Am naechsten Tag sollte es dann weiter nach León gehen.

Am Vorabend noch schoen essen gewesen (kubanisch, meine neue Lieblingskueche) und natuerlich zugesehen das ich alle Kohlen unter die Leute bringe um dann nichts beim Wechselwucher an der Grenze zu verlieren. Da stehen naemlich immer die Mestizen rum und versuchen einem irgendwie ihre Dollars, Cordobas, Quetzales, Colones und was weiss ich nicht alles anzudrehen.

Bloed war nur das die Nasen aus Honduras beim Grenzuebergang von El Salvador natuerlich 3$ von mir wollten, die ich nicht hatte. Und Kreditkarte nehmen die da an der Grenze auch nicht. Danke. Wir sollten schon aussteigen und nicht ins Land gelassen werden als sich 2 Amis erbarmt haben und uns die 6$ (Eana hatte auch nix mehr) gesponsort haben. Selbes Spielchen dann an der nicarauganischen Grenze, nur 8$ anstatt der hondurischen(?) 3$. Shit, aber wieder sind die hilfsbereiten Amis eingesprungen, sehr nette Gesellen :). Sonst wuerde ich jetzt irgendwo am Grenzuebergang festhaengen. Riesenscheiss, naja, merke: Niemals komplett ohne Bares reisen.


In Managua angekommen wollten die netten Amis dann nichtmal mehr warten bis wir von dem Bankautomaten um die Ecke wieder zurueck gewesen sind um denen die Kohle zu zahlen. Sind direkt zu ihrer Hospedaje abgezwitschert. Coole Sache, mit betteln direkt mal 11$ gemacht, soweit ists schon mit mir gekommen. Aber ganz schoen eintraegl

ich wenn man den Tagessatz eines Arbeiters hier unten betrachtet.


Wie auch immer. Eana und ich standen dann in Managua vor der Bushalte, sie ruft ihre Freundin an, die holt sie ab. Zu mir meinte sie dann das die Freundin nur ein Doppelbett hat und ansonsten den Steinfussboden. Da mir Managua jetzt nicht supersympathisch war, erst recht nicht im dunkeln (auch wenns noch nicht so spaet war, ca. 19:30 oder so) meinte ich das sei mir egal. Sie hat aber dann so rumgedruckst bis ich gefragt hab obs denn ueberhaupt ok sei das ich mitkomme. Darauf meinte sie dann das ich mir doch besser was eigenes suchen solle. Alles klar, vielen Dank dafuer. In meinen Reisefuehrer geschaut, den ich mir extra fuer solche Faelle gekauft habe, um auf der Karte das naechste Hostel zu finden, aber die Karte kannste komplett haken. Nicht weil ich sie nicht lesen kann, sondern weil sie entweder falsch ist, oder so undetailliert das keine der Strassen wo ich war da drauf ist.


Also bisschen durch die Gegend getalpert, zwei Schrotflintenmaenner vor ner Bank gefragt wo die naechste Hospedaje ist. Die meinten "da drueben" und "geh aber nur bis dahin, keinen Block weiter, sonst biste im uebelsten Viertel in Managua, quasi 100% Chance ausgeraubt zu werden" zumindest hat sichs so angehoert. Ich also, mir egal, Hospedaje ich komme. Hospedaje war aber keine Hospedaje sondern nen Hotel. Tja, abfuck. 55$ die Nacht. Was son richtiger Backpacker Sparfuchs ist der gibt natuerlich nicht so schnell auf. Also gesagt das sei mir zu teuer, waer auf Budgetreise und wo denn die naechste Hospedaje sei. Die zeigen ins Dunkelviertel, murmeln irgendwas von 3-4 Blocks und sagen dann das ich da aber auf keinen Fall reinlaufen solle. Wenn dann mit Taxi! Zwischendrin haben mich immer irgendwelche ande

ren Typen komisch angelabert und meinten sie koennten mich zu nem Hostel fuehren, alles kein Problem, soll denen nur folgen... blablabla... Naja, bin schliesslich kein Kind mehr das fuer Schoki in ne Karre einsteigt, und die Gestalten warn mir dann doch zu dubios. Im Hostel warn dann noch nette Engl/Span sprechende die fuer mich mit den Portiers dolmetschen konnten. die Portiers waren auch sehr nett, haben mir nen billiges Hotel gesagt und meinten, ist im miesen Viertel, geh nicht vor die Tuer und warte bis hier nen Taxi vorbei kommt, wir regeln das dann fuer dich.


Also aufs Taxi gewartet und da eingestiegen, zum Hostel gefahren, vom Taxifahrer abgezogen worden (doppelter Fahrpreis, 2€ statt 1€) weil ich den Fahrpreis vorher dummerweise nicht festgelegt habe und zum Hotel hin. Taxi weg, Stromausfall in dem Viertel und Hotel Santos voll. Cool... Gegenueber auf der anderen Strassenseite gabs dann noch nen Hotel, aber teurer, 20$ oder so die Nacht. Ich wollt schon rein da kommt nen Ami an aus

m Hotel Santos, also dem Billigteil, kurz mit dem gelabert und der meinte, "da ist noch nen billiges Gasthaus um die Ecke". Ich also "Lass ma, kein Licht hier und hab gehoert ist nen uebles Viertel." Er nur "Kein Ding, laeuft schon, ich bring dich hin!" Ok, wir also losgezuckelt und 40m spaeter hatte ich dann mein Gasthaus. 7$ hat die Uebernachtung mit Kakerlaken (naja, nichts so aussergewoehnliches mehr) und Kabelfernsehen (wohoo!!!) gekostet. Hatte mein eigenes Zimmer und die Oma die das geleitet hat war wirklich sehr nett. Und dann sass ich da, kein Strom, nur Kerzenlicht, 20:30 Uhr Abends und komplett alleine, ohne spanisch zu sprechen. Das Gefuehl war schon zumindest mal als komisch zu bezeichnen. War allerdings dann doch noch ganz ok, Strom ging irgendwann wieder und fernsehen, Tagebuch und Buch haben dann noch die Zeit getoetet. Zu trinken hatte ich auch nix und den Tag nur ne halbe Flasche Wasser gehabt, aber wollte da Nachts nicht vor die Tuer gehen in dem Viertel.


Am Tag drauf gings dann frueh ausm Bett (werd hier eh immer frueh wach, heute wars 6 Uhr) und dann ab zur Bushalte bevor die boesen Buben ihren Rausch ausgeschlafen hatten. Ging auch alles gut, Taxi bekommen, Fahrer hat mich nicht abgezogen und dann mim Minibus nach León. Die Stadt, zumindest mal die Atmossphaere ist deutlich freundlicher als in Managua, allerdings ist sie bei weitem nicht so huebsch wie Antigua. Aber auch in León dann wieder nette Leute getroffen und mal wieder ne coole Unternehmung gestartet. Vulkan runtergeboarded auf nem "Snowboard". Hatte zumindest die Form eines Snowboards und auch Snowboardbindungen, aber ansonsten wars in guter alter Massivbauweise aus Holz und Metal zusammengezimmert. War erstmal ne ziemliche Plackerei das den Berg hochzuwuchten, aber bergab gings ja dann.


Stefan am Cerro Negro vorm Aufstieg


Granada - Parque Central

Ansonsten gibts in León jetzt nicht sooo viel zu sehen, so dass ich recht zuegig mit 2 Iren weiter nach Granada bin. Granada ist nach Antigua mit San Cristóbal de Las Casas wohl die 2t schoenste Stadt die ich in Mittelamerika gesehen hab. Ist allerdings auch nicht unglaublich spektakulaer. Da ich keinen richtigen Plan hatte wie ich die restzeit in Mittelamerika verbraten koennte habe ich mich dann den Iren an die Fersen geheftet. Die sind ziemlich in Zeitdruck und machen in den naechsten Tagen noch bis Panama, also gings auch aus Granada zuegig weiter auf die Isla de Ometepe. Das ist ne Insel die von 2 Vulkanen geformt wird.


Isla de Ometepe


Irgendwie verstehe ich viele der Hypes hier nicht. Alle Welt schwaermt von Isla de Ometepe, aber ausser Rindern, Bretterbuden und nen paar Bananenstauden gibts da nicht viel, und teuer ists noch dazu, fuer nicaraguanische Verhaeltnisse. Ok, 2 Vulkane gibts halt, die sind auch ganz nett anzusehen und der Strand, wenn auch nicht der schoensten einer ist zumindest interessant, da dass ganze Vulkangestein dafuer gesorgt hat das man hier keinen weissen sondern schwarzen Sand hat. Aber dafuer auf ne ueberteuerte Insel fahren? Naja. Achja, Fahrraeder hats noch und am zweiten tag auf der Insel haben wir uns ne Runde Fahrraeder gegoennt (6$ das Stueck, haette meins nichtmal fuer geschenkt genommen) und sind den Suedteil der Insel langgeradelt.


Wen man so auf ner Radtour trifft - diese
beiden haben grossen gefallen an Digicams
und haben sich koestlich ueber ihre Fotos amuesiert

Problem bei dem Ganzen: Das Rad war zu klein. Jeder der schonmal 30km auf nem Rad abgerissen hat bei dem einem mit jedem Tritt die Knie an die Brustwarzen klatschen der kann ungefaehr erahnen wie ich mich gefuehlt habe. Wem auf so nem Rad dann noch auf halbem Weg die Ganschaltung (die vorher zwar auch nicht funktioniert hat, aber wenigstens in nem mittleren Gang festgesteckt hat) auf mehr oder weniger ebener Flaeche in den Berggang rutscht ohne das man irgendwie zurueckschalten kann der weiss sogar ziemlich gut wie ich mich gefuehlt habe. Ich sags euch, mit den Knien an der Brust, Blasen an den Haenden weil die Kunststoffgriffe schlechter sind als das blanke Metall waere und im Berggang irgendwie voranzukommen... aetzend!



Naja, ich habs dann letzten Endes irgendwie gemacht, aber nochmal brauch ich das nicht. Gestern gings dann von der Isla weiter nach San Juan del Sur. Das ist nen ziemlich nettes kleines Kuestenstaedtchen im Sueden Nicaraguas am Pazifik. Hab da 2 Hollaender aus Antigua wiedergetroffen waehrend dir Iren weiter nach Costa Rica gezuckelt sind. Heute gings dann direkt mal an Strand und fuer mich das erste mal aufs Surfboard. Einer der hollaender hat mir die Basics gezeigt und nach meinen glorreichen Uebungen auf dem Vulkan gings dann am ende des Tages auch schonmal stehend ne Welle zu erwischen. Bzw. die Welle stehend zu surfen. Wenn der Muskelkater morgen nicht allzusehr maunzt gehts direkt wieder hin.


San Juan del Sur


So, soviel zu den letzten Tagen in denen es mal wieder still um mich wurde. Gleich gehts futtern und ansonsten bis zum naechsten mal. Gruss nach Deutschland!