Lang habe ich nichts mehr ueber das Essen geschrieben was man so in der Welt findet, mal abgesehen von dem kurzen Abschnitt im Bali Eintrag. Kein Wunder, ist das Essen in Neuseeland und Australien doch eher weniger spektakulaer. Asien ist aber anders und deshalb gibts jetzt nochmal ein bisschen Zusammengeschreibsel.
Zuerst ist da anzumerken, dass das Essen hier grundsaetzlich eher guenstig ist. Wie schon erwaehnt bekommt man den Teller gebratene Nudeln auf Bali ab 50 Cent (zugegebenermassen in homoeopathischer Dosierung). In Singapur zahlt man fuer ein Gericht das einen dann auch schon saettigt zwischen 1,50 und 2,50 Euro. Gegessen wurde dort ausschliesslich in so genannten Food Courts. Mir faellt grad kein passender Name dafuer im Deutschen ein woran man mal wieder sieht das ich wenn ich dann in 3 Wochen wieder in der Heimat bin gleich mal wieder die Sprache lernen kann. Vielleicht bekomme ich das dann auch gleich noch mit der Zeichensetzung richtig hin ;)
Ein Food Court ist jedenfalls ein Ort an dem man eine recht hohe Imbissdichte hat. Mein hostelnaher Food Court war in Chinatown und dementsprechend gabs hauptsaechlich chinesische Gerichte. Macht Sinn. Ist natuerlich nicht zu vergleichen mit dem Chinesen zu Hause um die Ecke, das Essen hier unten ist schon alles etwas exotischer. Angefangen ueber Schildkroetensuppe, Fischkoepfe und sonstige Schweinereien gibts eigentlich alles was das Herz begehrt oder einem den Magen umdreht. Ich meine sogar Haifischflossensuppe gesehen zu haben, also eher weniger tierlieb das Ganze. Die ganz boesen Dinge habe ich mir dann auch erspart und mich auf Huehnchen und Schwein beschraenkt.
Am ersten Tag hats nicht ganz so gut geschmeckt, aber die restlichen Tage fand ichs dann doch immer sehr lecker. Vor allem die indische Kueche sagt mir sehr zu. Egal ob nord- oder suedindisch, mir hats bisher beim indischen Gastarbeiter um die Ecke immer gut geschmeckt. Und das sowohl in Singapur als auch in Kuala Lumpur. Allerdings mit einer Ausnahme. In Singapur in Little India - uebrigens sehr interessant anzusehen, die Strassen sind am Wochenende dermassen voll mit Indern das man sich wie in Mumbai selbst vorkommt. Schade nur das es alles Maenner sind. Auf 1000 Inder kommt etwa 1 Inderin, und das ist jetzt nicht uebertrieben. Liegt einfach daran, dass die zum Arbeiten nach Singapur machen und Kohlen nach Hause schicken. Frau und Kinder rueberuholen ist zu teuer. Dementsprechend hoch ist da auch die homosexuellen Quote.
Aber zurueck zur Ausnahme des indischen Essens. Ich weiss nicht mehr wie es heisst, aber es handelt sich bei diesem kleinen Snack um ein Blatt eines Baumes bzw. Strauches in das ca. 10 verschiedene Zutaten reingetan werden. Hauptsaechlich irgendwelche Pasten, Kraeuter und komische silberne Steinchen. Die Steinchen knirschen dann ganz fies wenn man das Gebilde zerkaut und zusammen mit den Gewuerzen die ziemlich parfuemiert schmecken hat man dann ungefaehr das Geschmackserlebnis was man haette, wuerde man einen Flakon Chanel Nr. 5 zerkauen. Nur eben billiger. Nicht wirklich meins.
Ermutigt von den Singapur Erfahrungen bin ich dann etwas risikofreudiger geworden als ich nach Malaysia kam. Am ersten Abend habe ich mir zum Beispiel mal ein Nasi Goreng Kampung bestellt. Kurz gefragt war was denn drin sei, "Rice, Chicken, aehm..." war die Antwort und bevor er zu Ende stottern konnte hab ichs schon gekauft. Dummerweise koennen die Malayen hier nicht so wirklich gut Englisch und was man in Malaysia anscheinend als Huehnchen kennt entpuppte sich als kleiner getrockneter Fisch. Bzw. als mehrere davon. Bilder von den asiatischen Snackfischchen die da verarbeitet wurden findet man glaube ich noch im New York Eintrag von letztem Jahr. Leider gibts kein Geruchsinternet, sonst wuerde ich den Gestank hier mal hochladen, aber lasst euch gesagt sein, fuer die westliche Nase ist das nicht und dummerweise schmeckts auch so wies riecht. Naja, habs trotzdem gefuttert und einfach die groessten Fischstuecke liegen gelassen.
Gar nicht mehr gross nachgefragt habe ich dann 3 Tage spaeter in Chinatown. Englisch konnten die eh keins (ausser vielleicht "Mr.Mr.! Cheap, cheap!") und dementsprechend habe ich nach dem Aussehen von der Speisekarte ausgewaehlt. Typischer Anfaengerfehler. Hokkien Mee sah fuer mich aus wie lecker gebratene Nudeln mit Soyasosse. Die Chinesen unter euch wissen jetzt was ich bekommen habe, den anderen sag ichs. Es gab leckere Nudeln mit Lebersosse. Die Leberstueckchen gingen ja noch (bin ja eigentlich grosser Freund von Leberwurst) und haben nur sehr intensiv gecshmeckt. Alles andere ist aber mit streng noch wohlwollend umschrieben und ich wuerde mal behaupten das der Geschmack nicht ausgereift war. Aufessen konnte ichs nicht, und ich bin normalerweise keiner der was liegen laesst. Anschliessend bin ich dann frustriert zum Burger King.
Nach den Reinfaellen gings dann mal wieder nach Little India, und siehe da, alles gut. habe glaube ich die wohl besten Sate-Spiesse meines Lebens gegessen (nicht das ich die sehr haeufig futtern wuerde, aber die waren echt gut!) und eine Entdeckung gemacht auf die die Tuerken in Deutschland eigentlich schon laengst mal haetten kommen koennen. Auf dem Markt in Little India haben die ueberall so Doener Dogs verkauft, so nenne ich die einfach mal. Ein Hot Dog Broetchen mit Doenerfleisch, Chilisosse und Mayo drauf. Das war mal ziemlich lecker. Zwiebeln warn glaub ich auch noch drin.
Zu guter letzt habe ich mir vorhin nochmal ein paar Sate Spiesse geholt, allerdings habe ich den Fehler gemacht aus Faulheit nicht nach Little India sondern nach Chinatown zu laufen. Die Strafe folgte auf dem Fusse, Huehnchen wars diesmal zwar, allerdings wars zum einen kalt und zum anderen nicht durchgebraten. Da ich es vorziehe mir sowohl Prionen als auch Salmonellen zu ersparen habe ich meinen Mund voll Sate dann in den naechsten Muelleimer befoerdert und die restlichen 1 1/2 Spiesse weggeschmissen.
So, soviel zum Essen. Vielleicht gibts demnaechst mal was ueber meine Erfahrungen mit der gleichgeschlechtlichen Liebe. Nicht das ich der neuerdings zugetan waere, und von mir aus kann auch jeder tun was er will, aber seit etwas ueber einem Jahr werde ich erschreckend haeufig angemacht. Berlin, Chile, Neuseeland, Bali, Malaysia...
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