Von Bolivien aus gings wie schon erwaehnt rueber nach Chile, genauer nach San Pedro de Atacama. Das liegt in einer Osase in der Atacama Wueste, der trockensten Wueste der Welt. Dahin zu fahren war eine an sich erstmal dumme Entscheidung wenn man mal die Unterschiede im Preisniveau der beiden Laender betrachtet. Nur mal zum Vergleich, die Stunde Internet in Bolivien: 20 Cent, die Stunde Internet in San Pedro de Atacama: 1,50 Euro.
Aber das war nicht das einzige Problem. Ungleucklicherweise funktioniert der einzige Visa-Karten Bankautomat in San Pedro wohl nur sporadisch. Die logische Konsequenz des ganzen ist natuerlich ein akuter Mangel an Bargeld. Der daraus resultierende uebermaessige Gebrauch der Kreditkarte mit den damit verbundenen Gebuehren der Laeden und Restaurants von bis zu 16% macht einem Chile nicht gerade schmackhafter. Ich glaube ja fest an eine Verschwoerung der Tourismusbranche in dem Drecksloch um auch noch den letzten Touri ausbluten zu lassen. Ein weiteres Indiz fuer die Richtigkeit dieser Theorie wird auch von den Busunternehmen geliefert. Das sind naemlich so ziemlich die einzigen Orte (zumindest das Busunternehmen mit dem es nach Salta gehen sollte) wo man nicht mit Kreditkarte zahlen kann und zudem fahren die nur alle 2-3 Tage. Der Bus fuer Sonntag war natuerlich bei meiner Ankunft am Freitag schon voll, so dass ich fuer Dienstag buchen musste. Das Problem: Ich hatte die Kohle fuer das Busticket nicht mehr.

San Pedro de Atacama, Kirche
Um irgendwie an das Geld ranzukommen und so schnell wie moeglich aus diesem Teufelskreis des Geldverlusts wieder rauszukommen habe ich dann versucht im Hostel meine Kreditkarte belasten zu lassen und anschliessend Bargeld rauszubekommen. Nur mal um euch eine Vorstellung der Lebenshaltungskosten da zu geben: Pizza im Restaurand: 10$ was ungefaehr 7 Euro sind. Da zahle ich in Deutschland nicht mehr. Im Hostel wurde meine Kreditkarte dann mit 22000 Pesos (ungefaher 44US$) belastet und ich habe 20000 Pesos rausbekommen. Und mit den 10% hatte ich sogar noch Glueck, denn zahlt man seine Uebernachtung mit Visa berechnen die einem da satte 16%. Vielleicht wars aber auch Charme, der Typ an der Rezeption war naemlich schwul und hatte wohl durchaus Interesse an mir.

Antiraucherwerbung auf chilenischen
Zigarettenpackungen - damit ihr mal seht
was ihr euch da antut und was in
D auch bald kommen wird :)
Wie auch immer, Hauptsache war erstmal, dass ich mein Ticket aus diesem Loch des Grauens rausbekommen habe. Die naechsten Tage wurden dann mit billigem Essen (da war ein echt guter Huenchenimbiss um die Ecke, das muss man dem Dorf lassen. Das beste Huehnchen das ich bisher gegessen habe!) und 2 Tuerchen rumgebracht.
Die erste Tour war der eigentliche Grund fuer meinen besuch in San Pedro, ein astronomisch gefuehrter Abend in der Atacama Wueste. Dafuer wurde man raus in die Wueste gefahren wo dann 7 Teleskope aufgebaut waren. Der Astronom der das ganze geleitet hat hat einem dann Sternbilder erklaert und alles moegliche andere gezeigt (Galaxien, Nebel, Sternencluster... was es halt so alles da draussen gibt.). Das war auf jeden Fall interessant, allerdings gibts dazu leider keine Bilder denn im dunkeln fotografierts sich mit diesen Billigkameras nicht so super.
Am letzten Tag in San Pedro gings dann zum Sand Surfing in die Wueste.

Sandsurfing
Soviel zu San Pedro. Von da aus gings dann rueber nach Salta in Argentinien. Argentinien rockt! Allein schon des Essens wegen. Nach dem ganzen Frass den man in Bolivien und Peru vorgesetzt bekommt und den man in Chile nicht bezahlen kann gibts in Argentinien das 500-600g Rinderhueftsteak fuer 30 Pesos, umgerechnet etwa 6,50 Euro. Dafuer kann ich das in Deutschland nicht mal im Supermarkt kaufen. und schmecken tuts noch obendrein. Also fuer Fleischesser ists das Paradies! Wobei ich zugeben muss das ich nicht wusste was man da fuer Lappen vorgesetzt bekommt. Das naechste mal wird das Steak geteilt. Man hat immer nicht so die Vorstellung von dem was 500g sind, aber stellt euch nen Kuchenteller von der Flaeche her vor und dann ungefaehr 3,5cm dick. Da kaut man schon ne Weile dran.

Kathedrale in Salta
Abgesehen von leckerem Essen gabs in Salta fuer mich noch den ersten Paraglidingflug meines Lebens. Das war schon recht cool, vor allem als der Guide dann meinte: "Willste du Adrenalin?" und er sich anschliessend quasi im Sturzflug nach unten gestuerzt hat. Achja, aufgestiegen sind wir bis auf 1400m ueber dem Boden. Aber sehts selbst:
Mein erstes mal paragliden!
Ansonsten wars das auch schon in Salta. Kite Buggy hab ich nicht gemacht, ebenso wie den Bungeejump den es da gibt. Der war zwar spottbillig (17 Euro) aber nur etwa 40m hoch. Ich warte auf Queenstown in Neu Seeland und stuerze mich dann die vollen 134m in die Tiefe!
Am Sonntag gings dann mit dem Direktbus (mit Boardservice, sprich Essen etc.) von Salta nach Puerto Iguazu. Das ist ansich ne kleine Stadt am Dreilaendereck zwischen Paraguay, Brasilien und Argentinien. Trotzdem ziehts immer viele Touristen dahin. Grund des ganzen sind die Iguazu Faelle. "Wieder nen Wasserfall..." werden einige jetzt vielleicht sagen, aber diese lohnen sich. Wahrscheinlich die Eindrucksvollsten die ich bisher gesehen habe. Ich will auch gar nicht viel dazu erzaehlen, guckt euch die Bilder und das Video an.




Die Iguazu Faelle, hier die Garganta de Diabolo oder so aehnlich.
Ansonsten gibts an dem Dreilaendereck noch die Ciudad del Este auf paraguayanischer Seite wo man wohl sehr gut Elektronik kaufen kann, angeblich ueberwiegend "second hand". Eine weitere Sehenswuerdigkeit ist der Itaipu Damm. Dieser ist auf der Grenze zwischen Paraguay und Brasilien und ist der Zweitgroesste Damm der Welt. Einzig der Drei-Schluchten-Staudamm in China ist groesser, produziert allerdings ueber das ganze Jahr weniger Energie. Hier ein paar Daten und Fakten zu dem Damm. Wenn die Schleusen offen sind fliessen da pro Sekunde 62 Millionen Liter Wasser durch die Turbinen. 70% der Energie gehen an Paraguay und decken dort satte 90% des Gesamtbedarfs. Die anderen 30% gehen an Brasilien und decken dort immerhin noch 20% des Bedarfs. Die maximale Leistung liegt bei 14000 Megawatt, im Durchschnitt produziert das Kraftwerk 12000 MW.

Itaipu Damm
Und damit waeren wir mal wieder am Ende. Demnaechst gibts dann wieder das naechste Bilderraetsel.